Habe heute von einem tollen Projekt gelesen. Hier ein Auzug aus dem Zeitungsartikel der NWZ:
HOLLE Es bellt, fiept und winselt. Kalte, feuchte Schnauzen legen sich auf den Schoß von Rainer Broschk. Lange Zungen lecken über seine Hände und große, dunkle Augen suchen Blickkontakt, um alle Aufmerksamkeit möglichst für sich einzufordern. „Simba“, „Benny“ und „Jogi“ umringen den 61-jährigen Broschk, der Leckerlis an seine Schützlinge verteilt.
Das Hunde-Trio verbringt seinen Lebensabend auf dem Gnadenhof am Holler Sandberg. Dort haben 16 vernachlässigte und geschundene Kreaturen, ausgemusterte und kranke Vierbeiner, die ihren einstigen Herrchen lästig wurden, ein neues Zuhause gefunden. Und das bis zu ihrem Tod. Kein Hund ist jünger als zehn Jahre.
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„Wir haben Sachkunde-Nachweise und Diplome. Wir erfüllen die Vorgaben der Tierschutzverordnung“, betont Broschk. Zwinger gebe es keine, stattdessen eine „Hundewohnanlage“ mit Strom, Heizung, Wärmelampen sowie verschiebbaren Gittern, um den Hunden Kontakte zu ermöglichen. „Wir betreiben artgerechte Rudelhaltung“, erklärt Broschk.
Weitervermittelt werden die Hunde nur ganz selten. „Nur wenn wir tausendprozentig sicher sind, dass es passt.“ In der Regel leben die Hunde sogar länger als erwartet: „Benny“ kam mit elf Jahren zu Rainer Broschk, heute hat der schwarze Mischling 15 Jahre auf dem Buckel – trotz des Krebsgeschwürs am Hinterbein.
Krank sind auch die meisten seiner Artgenossen. Einige sind so gut wie taub, andere leiden unter Tumoren, Herzkrankheiten oder Arthrose. Die 500 Euro, die abgebende Herrchen einmalig zahlen müssen, werden schnell von Rechnungen für Tierarztkosten, Impfungen, Medikamente und Futter aufgezehrt. Der Gnadenhof freut sich daher über Spenden – „gerne auch Bäume und Sträucher, die für Schatten sorgen, oder Sand“, sagt Rainer Broschk. Damit seine Schützlinge einen schönen Lebensabend haben.
Kontakt: Telefon 0 42 22/94 61 66