HILFE FÜR ENTLAUFENE HUNDE.....
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Hallo Alle,
vielleicht mailt Ihr das mal kräftig rum an alle Pflegestellen, die so ihre Hunde weitervermitteln, egal ob scheu, schüchtern, draufgängerisch oder was weiß ich...
Im Rahmen der Hundesuchen ist mir aufgefallen, dass leider viel zu häufig, kein Geruch von dem entlaufenen Hund vorhanden ist, oder aber es werden riesige Decken und Körbe angeschleppt, die man nicht wirklich beim Suchen mitnehmen kann um den Suchhund noch einmal zwischendurch nachschnuppern zu lassen.
Hilfreich für alle Suchhunde wäre, dass die Pflegestelle ihre zu vermittelnden Hunde kurzerhand vor der Vermittlung mit einem Handtuch einmal kräftig abrubbeln und dieses Handtuch direkt in eine gut und fest verschließbare Plastiktüte stecken (dieses Handtuch kann ggfs. bei einer Suche klein geschnitten werden. Der Suchhund braucht nicht das ganze Handtuch um den Geruch aufzunehmen, wenn Ihr richtig abgerubbelt habt).
Leider ist es oftmals so, dass der entlaufene Hund sein Halsband oder Geschirr noch trägt, ggfs. auch noch mit Leine , so dass der Suchhund vor der fast unmöglichen zu lösenden Aufgabe steht, "suche den Hund, dessen Geruch Du nicht kennst" *grins*...
Mit dem individuellen Geruchsobjekt (Handtuch) hätte der suchende Hund direkt den richtigen Geruch vom Hund und man könnte viel besser handeln insbesondere dann, wenn noch vielleicht fünf andere Hunde im Haushalt sind, die naturgemäß auch alle im Körbchen liegen oder nach dem Entlaufen noch gelegen haben etc. oder aber die anderen Hunde in dem abzusuchenden Gebiet ebenfalls spazieren gehen und somit alle Gerüche für den Hund präsent sind und er demzufolge nicht wissen würde, welchen Geruch er sich nun aussuchen soll.
Sein (des Suchhund) Gelerntes beinhaltet jedoch, dass er den vorgezeigten Geruch verifiziert, dass heißt, er riecht und ist dieser Geruch in der Umgebung vorhanden, soll er bitte diese Spur verfolgen.
Sind also die ganzen Gerüche stark von den anderen hauseigenen Hunden des zu findenden Hundes am Geruchsobjekt sowie in der Umgebung, wird er (der Suchhund) sich immer den markantesten Geruch heraussuchen und nicht den vom geflüchteten Hund, dessen Spur naturgemäß durch die Flucht "dünner" ist als wenn er sich unter normalen Bedingungen bewegt oder bewegt hätte.
Jeder Hund hat, wie der Mensch auch, einen Individualgeruch wodurch er sich ganz klar von den anderen Millionen Hunden unterscheidet und für einen Suchhund "leicht" zu identifizieren ist. Diese Geruchssicherung ist nicht viel arbeit würde aber ggfs. dem entlaufenen Hund helfen, sicher wieder eingefangen werden zu können.
Auch wenn einige Leute anderer Meinung sind, nach wie vor gibt es Hunde, die auch andere Hunde veranlassen, mit ihnen mitzulaufen etc. Nicht immer gelingt dies, denn der Suchhund ist ein Lebewesen und hat gute und schlechte Tage, manchmal hat er auch einfach gar keine Lust *grins*. und der entlaufene Hund ist eben auch ein einzigartiges Lebewesen!
Auch, wenn manche Leute die Auffassung vertreten, dass ein Suchhund einen anderen Hund nicht "stellen" oder aber mitbringen kann, so sei hier noch einmal ausdrücklich angemerkt, Hunde können dies. Allein in ihren "Spielen" kann man immer wieder beobachten, wie der eine den anderen ausbremst und stoppt, "festhält" usw. und hinterher laufen sie gemeinsam zusammen zurück. Nichts anderes passiert beim "Einfangen" von entlaufenen Hunden. Und sollte es jemand immer noch nicht glauben können, so möge er doch bitte einfach nur an all die tausende Hütehunde als Vergleich denken. Klar! Argument: Die sind ausgebildet!! - ja und nein und genauso wie bei Jagdhunden liegt es ihnen im Blut - und der Hund stammt zu 99,9% vom Wolf ab (soweit die Wissenschaft es bis heute belegen konnte), ein Wolf ist ein Rudeltier und braucht sein Rudel um zu überleben etc. pp. usw... Nur, es kommt halt immer auf den Suchhund drauf an, ob er dieses "Mitbringen" beherrscht und ob der zu findende Hund "mitspielt".
So, bitte Ihr Pflegestellen hier in der BRD, es ist nicht schwierig, ein Handtuch in eine Tüte zu packen und mal 2 Monate aufzubewahren, aber es könnte Eurem ehemaligem Schützling das Leben retten. Deshalb meine Bitte an Euch alle: Rubbelt den Hund gut ab und steckt das Handtuch in eine echt gut verschließbare Tüte (am besten wäre natürlich einschweißen usw).
Und bitte, jetzt argumentiert nicht schon wieder: Das Geruchsobjektiv muss mit viel Aufwand usw. aufbewahrt werden, sonst kann der Hund den Geruch nicht unterscheiden usw. .... Werft mal Euer Gehirn an... Hunde können viel mehr.... sie erschnuppern z.B. Krebs, dessen Geruch bestimmt weniger intensiv ist als der Geruch vom entlaufenen Hund.....
Gegenargument: Der Krebs riecht wahrscheinlich immer identisch, der zu findende Hund nicht.
Richtig! Jedoch ist der Suchhund nicht auf "Krebssuche" ausgebildet sondern darauf, dass vorgezeigte Geruchsobjekt mit der in der Umgebung befindlichen Geruchsspur zu vergleichen und ist die Geruchsspur vorhanden, dann diese zu verfolgen.
Hunde können mehr als wir Menschen glauben wollen oder uns nur vorstellen wollen. Zum anderen ist es auch lukrativer dies alles mit großem Aufwand zu betreiben, ansonsten könnte man diverse Dinge nicht exzellent "vermarkten".
Aber bitte, hier geht es nicht um eine Vermarktung sondern um ein scheues Lebewesen das zuvor gerettet wurde und teilweise zwar als ehemaliger Straßenhund deklariert wird, jedoch in irgendeinem Gehege mit recht wenigem Menschenkontakt und noch weniger Umwelteinflüssen aufwuchs und sich auch nur so verhalten kann. Nicht jeder schüchterne Hund muss gravierend misshandelt worden sein um scheu und unsicher zu sein. Es mag ihm auch einfach die Lebenserfahrung fehlen, was wesentlich häufiger der Fall ist, sich nur nicht so gut "vermarkten" lässt.
Der weitere Vorteil eines solchen Handtuches/Geruchsobjektes ist der, dass, sollte ein Anfüttern und Einfangen mit einer Lebendfalle erforderlich sein, so kann man dem zu sichernden Hund den Weg in die Lebendfalle vereinfachen, indem man einmal das Hundtuch in die Lebendfalle legt, zum anderen mit dem Handtuch eine Spur in die Lebendfalle hineinzieht. Somit wird dem zu sichernden Hund geruchsmäßig vorgelegt, dass er bereits einmal in dieser vor ihm stehenden Lebendfalle gewesen ist. Dies ist besonders hilfreich bei Hunden, die bereits im Ausland mit einer Lebendfalle eingefangen wurden und dementsprechend eine nicht unerhebliche Scheu vor allem, was aussieht oder auch nur im entferntesten an eine Lebendfalle erinnert, mitbringen. Dadurch aber, dass sein Geruch bereits in der Lebendfalle ist, kann er einfach da hineingehen. Klar ist jetzt wieder das Gegenargument - zu menschlich gedacht - aber probiert es mit einem scheuen Hund aus mit irgendwelchen anderen Dingen. Ist sein Geruch bereits dort intensiv vorhanden, geht er einfacher mit den Gegebenheiten um, also weniger scheu, weniger ängstlich. Im Übrigen könnt Ihr das bei allem Training mit ängstlich-scheuen-umwelt- und menschenungewohnten Hunden so tun (also Geruch des Hundes bereits vorher dort verteilen und dann mit dem scheuen Hund dort entlang gehen usw.).
Und bitte, überlegt Euch sehr genau was Ihr unternehmt, z.B. ob Ihr eine Geruchsspur mit dem Geruch des zu findenden Hundes durch die Gegend zieht... habt Ihr das getan, so ist das einerseits schön, jedoch solltet Ihr dann davon Abstand nehmen, noch einen Suchhund einsetzen zu können. Denn der Suchhund wird Euch lediglich dann diese dickere frischere Spur anzeigen bzw. verfolgen und somit nicht den zu findenden Hund.
(Copyright: Maria Bader/Erstversendung Februar 2008, modifiziert aufgrund der Internetkommentare zum Thema am 15.10.2011)
LG Maria Bader
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